Eurofestival Zupfmusik 2006 in Bamberg

Vielsaitig, Concertant und Virtuos

Auszug aus dem Concertino 03/2006: Nachbetrachtung zum Eurofestival Zupfmusik 2006 in Bamberg
Samstag, 27.05.2006, 19.00 Uhr

Eine merkwürdig aufgekratzte Stimmung herrschte im Keilberthsaal zum letzten Abendkonzert in diesen heiligen Hallen. Laola-Wellen-Versuche verdeutlichten die gute Stimmung aller Gäste, die mit Recht gespannt auf die Ideen des Bundesmusikleiters Dieter Kreidler warteten.

Marga Wilden-Hüsgen, in wahrer Festtagsstimmung, führte die Gruppe der Barockmandolinenspieler auf die Bühne, die separat Platz nahmen, gefolgt von den restlichen Mitgliedern des Landeszupforchesters NRW fidium concentus. Das Saallicht wurde unter großem Raunen und begeistertem Applaus gelöscht, bevor auf den alten Instrumenten ein frühbarockes Prelude Henry Purcells erklang. Was kamen da auf einmal für Gäste aus alten Zeiten auf die Bühne? Dominik Schneider (Flöte) und Mark Wheeler (Laute) beeindruckten die Zuhörer mit ihrem leidenschaftlichen Spiel ganz im Sinne der höfischen Anbetung ihrer Fairy Queen, Der Hofmusikkapellmeister alias Dieter Kreidler hatte sich ganz zeitgemäß verkleidet zu seinen Musikern gesellt, um die Songs und Dances aus der Zeit Purcells für einen Moment in unser Leben zurück zu holen. Die unverwechselbare reine Stimme Hannah Morrisons brachte die besondere Note in das durchweg interessante Medley der Renaissance- und Barockmusik. Das Trio Pantagruel bereicherte das musikalische Geschehen auf der Bühne durch sehr professionelle halbszenische Darbietungen, die es dem Publikum erleichterten, in ferne Zeiten abzutauchen. Die Orchestermusiker bestachen durch engagiertes Musizieren, besonders in den Solopassagen. Der lang anhaltende Applaus war Zeugnis dafür, dass hier ein wahres Festivalhighlight zu hören war.

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